Ein Jahr Euro-Bargeld - Das neue Zahlungsmittel und die Währungsunion haben sich bewährt Wien, 2003-01-07 (Oesterreichische Nationalbank)
Gouverneur Dr. Liebscher und Direktor Mag. Dr. Duchatczek ziehen Bilanz über 4 Jahre Währungsunion bzw. 1 Jahr Euro-Bargeld
Mit Ablauf des Jahres 2002 beging die Europäische Währungsunion ihr vierjähriges Bestehen. Am 1. Jänner 1999 wurde mit der Einführung des Euro in elf Ländern (seit 1.1.2001 in zwölf Ländern) der Europäischen Union ein bis dahin einmaliges Vorhaben in der Geschichte Europas realisiert.
Die Aufgabe nationaler Währungen und die Übertragung geldpolitischer nationaler Souveränität durch die Teilnehmerländer auf das ESZB (Europäisches System der Zentralbanken) als neue und nunmehr einzig währungspolitisch verantwortliche Institution stellen nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht einen Meilenstein in der Nachkriegsgeschichte Europas dar, sondern sind auch als wichtige Schritte hin zu einer engeren politischen Zusammenarbeit in Europa zu sehen.
[EuroTracer's Comment: Further remarks about the 0.2% of euro-induced inflation and the general acceptance of the euro deleted, for the complete text see the link below.]
Mit dem Euro-Bargeldtausch hat die OeNB eines der größten Projekte ihrer 185-jährigen Geschichte erfolgreich bewältigt, betonte Dr. Duchatczek, Mitglied des Direktoriums der Oesterreichischen Nationalbank. Hinsichtlich Planung, Produktion und Logistik lief alles dank einer optimalen Zusammenarbeit aller involvierten Beteiligten nach Plan.
Das Euro-Bargeld hat sich in kürzester Zeit zu einer "echten" europäischen Währung entwickelt. Der Anteil an ausländischen Münzen ist in den ersten 9 Monaten des Jahres 2002 kontinuierlich angestiegen und erreichte einen Anteil von 20%. Am häufigsten finden sich nach den österreichischen Münzen nach wie vor jene deutscher Prägung (13%) gefolgt von italienischen Prägungen (4%), erläuterte Dr. Duchatczek.
[EuroTracer's Comment: 97 foreign euro coins in the EuroTracer database were found in Austria until 2003-12-31, 27 from Germany, 11 from Spain and 10 from Italy; see this table. That means that this distribution is not representative of Austria as a whole. The most popular foreign denomination found in Austria was the 1€-coin (21 pieces), while the most popular coin was the German 2€-coin (7 pieces).]
Ein vergleichbares Bild zeigt sich auch bei den Banknoten. Die im Umlauf befindliche Menge an Banknoten sowie der Anteil der verschiedenen Nominalen in den Haushalten ist relativ stabil geblieben, aber der Auslandsanteil ist weiter gestiegen. Der Anteil ausländischer Banknoten betrug im November rund 39%. Räumlich betrachtet geht die Migration natürlich im Westen von Österreich aufgrund der EU-Grenzen deutlich schneller voran, als das im Osten Österreichs der Fall ist.
[EuroTracer's Comment: 371 euro notes in the EuroTracer database were found in Austria until 2003-12-31, 196 (53%) N-, 118 X- and 29 S-notes; see this table. This distribution is somewhat representative of Austria as a whole.]
Die durchschnittliche Geldbörse von Herrn und Frau Österreicher enthält 14 Münzen und 5 Banknoten. Von einer Münzflut, die seitens der Bevölkerung mit Einführung der neuen Währung befürchtet wurde, kann bei diesem Ausmaß nicht gesprochen werden. Die mögliche Einführung einer 1- bzw. einer 2-Euro-Banknote ist aus österreichischer Sicht positiv zu bewerten, die Diskussion innerhalb der EZB befindet sich allerdings in einem frühen Stadium, weshalb noch kein möglicher Zeitplan feststeht.
[EuroTracer's Comment: Final remarks about 3409 counterfeit notes (67% 50€- and 26% 100€-notes) deleted.]
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